Nach den aktiven Gesichtsübungen (Teil 2) widmen wir uns nun der passiven Säule des Face Yoga: den Massagen. Sie wirken nicht durch Muskelkraft, sondern durch sanfte Berührung. Massagen entspannen, fördern die Durchblutung und bringen deine Haut zum Strahlen – von außen nach innen.
Warum Gesichtsmassagen wichtig sind
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Entspannung: lösen Spannungen in Stirn, Kiefer oder Schläfen.
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Durchblutung: fördern Mikrozirkulation, mehr Sauerstoff & Nährstoffe erreichen die Haut.
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Lymphfluss: hilft beim Abtransport von Stoffwechselprodukten, wirkt Schwellungen entgegen.
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Wellness-Effekt: Berührung beruhigt das Nervensystem, baut Stress ab.
Wissenschaftlich bestätigt: Eine Studie der Tokyo University of Technology (2017) zeigte, dass Gesichtsmassagen die Hautdurchblutung steigern und sogar messbar Stress reduzieren können.
Den Lymphfluss aktivieren - die richtige Vorbereitung
Bevor du mit den eigentlichen Massagen beginnst, lohnt es sich, den Lymphfluss sanft anzuregen. Die Lymphe ist unser körpereigenes Reinigungssystem – sie transportiert Flüssigkeit, Abfallstoffe und Giftstoffe ab. Wenn der Fluss aktiviert ist, können Gesichtsmassagen Schwellungen noch besser reduzieren und wirken insgesamt effektiver.
So einfach geht’s:
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Am Hals beginnen: Mit flachen Händen oder Fingern sanft seitlich am Hals nach unten streichen – Richtung Schlüsselbein. Drei- bis fünfmal wiederholen.
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Sanftes Tippen: Mit den Fingerspitzen leicht den Kiefer entlang klopfen.
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Druckpunkte aktivieren: Fingerspitzen unterhalb der Ohren auflegen und sanften Druck nach unten geben.
Dieser kleine Impuls dauert nur ein bis zwei Minuten – und macht deine Gesichtsmassage noch wirkungsvoller.
👉 Wichtiges zur Massagerichtung
Vielleicht hast du schon gehört, dass Massagebewegungen „immer von innen nach außen und von oben nach unten“ ausgeführt werden sollen. Das stimmt – aber es kommt auf das Ziel an:
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Lymphdrainage & Entstauung: innen → außen und oben → unten.
So wird Flüssigkeit sanft in Richtung Lymphknoten und Schlüsselbein abgeleitet. -
Straffung & Lifting: innen → außen und unten → oben.
So arbeitest du bewusst gegen die Schwerkraft und unterstützt eine straffere Kontur.
Beides ergänzt sich und darf kombiniert werden – entscheide je nach Massage, ob du eher entstauen oder straffen möchtest.
Sieben Massage-Beispiele für dein Gesicht

1. Stirn-Entspannung
Fingerspitzen mittig an der Stirn ansetzen und mit sanftem Druck nach außen zu den Schläfen streichen. Mehrmals wiederholen.
👉 Hilft gegen Stirnverspannungen & Kopfdruck.

2. Augen-Erfrischer
Ringfinger unter den Augen am inneren Augenwinkel ansetzen und sanft entlang des unteren Augenrands nach außen streichen. Danach leicht unter den Brauenbogen tippen.
👉 Fördert den Lymphfluss, kann Schwellungen mindern.

3. Wangen-Lift
Fingerspitzen oder Handballen mittig auf den Wangen platzieren. Mit kleinen, kreisenden Bewegungen nach außen zu den Ohren massieren.
👉 Regt Durchblutung an, gibt Frische & natürliche Fülle.

4. Kiefer-Relax
Zeige- und Mittelfinger an den Kieferknochen legen. In kleinen Kreisen entlang des Kiefers von der Mitte zu den Ohren massieren.
👉 Löst Kieferverspannungen (z. B. vom Zähneknirschen).

5. Nasen- & Stirn-Atemfreiheit
Mit den Daumen sanft rechts und links neben dem Nasenrücken nach oben streichen – bis zwischen die Augenbrauen. Von dort mit kreisenden Bewegungen die Stirn massieren.
👉 Löst Spannungen, kann die Nasenatmung erleichtern.

6. Mundwinkel-Lifter
Zeige- und Mittelfinger an die Mundwinkel setzen. Mit sanftem Druck kleine Aufwärtsbewegungen in Richtung Wangenknochen ausführen.
👉 Unterstützt eine freundlichere Mimik und kann hängende Mundwinkel ausgleichen.

7. Massage mit Gua Sha oder Roller
Alle genannten Übungen lassen sich auch mit einem Gua Sha oder Roller durchführen. Tool flach ansetzen und in sanften Strichen von der Gesichtsmitte nach außen führen. Je nach Ziel kannst du Bewegungen nach unten (Lymphdrainage) oder nach oben (Straffung) ausführen.
👉 Fördert Lymphdrainage, entspannt tiefes Gewebe und schenkt sofortigen Glow.
Tipps für die Praxis
- Haut immer vorbereiten → reinigen und ein Serum oder Balm verwenden, damit die Haut geschmeidig ist. (z.B. AURUM79 Radiance Lift Serum oder AURUM79 Phyto-Silk Balm)
- Bewegungen je nach Ziel wählen: entstauen (nach unten) oder straffen (nach oben).
- Wenige Minuten täglich reichen.
- Tools regelmäßig reinigen, um die Haut nicht zu belasten.
- Nicht bei akuten Hautreizungen oder frischen OP-Narben anwenden
Fazit
Massagen sind die passive Säule des Face Yoga. Hier arbeiten nicht die Muskeln selbst, sondern die Hände oder Tools bewegen das Gewebe von außen. Durch Streichen, Drücken oder Klopfen werden Muskeln, Haut und Lymphbahnen stimuliert - ganz ohne eigene Muskelkraft. Das macht Massagen zu einer sanften, wohltuenden Ergänzung, die Spannungen löst und den Energiefluss im Gesicht harmoniert. Sie bringen Entspannung, fördern Glow und sind ein sinnlicher Teil deines Pflegerituals. In Verbindung mit der richtigen Hautpflege entfalten sie ihre volle Wirkung.
Im nächsten Teil unserer Serie schauen wir nach innen: Atemtechniken – innere Ruhe für äußere Strahlkraft.
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